Heute startet an der Côte d’Azur das internationale Kreativ-Festival „Cannes Lions“, eine Mischung aus Vorträgen, Partys und Preisverleihung. Prämiert werden jedes Jahr die weltweit besten Ideen für Anzeigen, Werbespots, Websites usw. – in diesem Jahr schaue ich mir das zum ersten Mal aus der Nähe an.
Man mag von der Werbebranche halten was man will – wer in Cannes einen Löwen verliehen bekommt, ist auf jeden Fall ein ernst zu nehmender Top-Kreativer. Und bei denen sind immer wieder neue Ideen gefragt. In den 60er-Jahren wurden die auch mal nach einem Drink am frühen Mittag gefunden (Mad Men), in den 80ern hat man sich eher mit Kokain geholfen. Heutzutage ernährt sich der Durchschnittswerber vegan und trinkt seinen Kaffee ausschließlich aus organischem Anbau. In Sachen Kreativität kann er ebenfalls auf Ungesundes verzichten und zum Beispiel mit Yoga den Ideen auf die Sprünge helfen:
1. Immer in Bewegung bleiben.
Die einfachste Grundregel: Schon wenig Bewegung sorgt dafür, dass der Kreislauf angeregt wird und das Blut mehr Sauerstoff ins Hirn befördert. Wenn dir also nichts einfällt, mach schnell ein paar Sonnengrüße und schon läuft die Ideenmaschine wieder etwas runder.
2. Die Perspektive wechseln.
Ein weiterer altbewährter Trick: Ein Problem, das unlösbar scheint, wirkt aus einer neuen Perspektive plötzlich ganz anders. Vielleicht hilft dir eine Umkehrhaltung wie der Kopfstand dabei, wieder klar zu sehen. Ich persönlich komme immer gedanklich weiter, wenn ich kurz den Ort wechsle, zum Beispiel für ein paar Minuten ins Freie gehe und dort ein paar stehende Vorwärtsbeugen mache.
3. Konzentration, bitte!
Erfahrene Yogis wissen: Konzentrationsfähigkeit kann man lernen. Denn Yoga ist immer auch Konzentration, sei es beim Üben komplizierter Asanas oder bei der fokussierten Atembeobachtung. Der Trick beim „Ideen machen“ ist, die Gedanken frei drehen zu lassen, ohne die Aufgabenstellung aus dem Hinterkopf zu verlieren. Und das führt uns zum nächsten Punkt…
4. Die Gedanken sind frei.
Zu viel Verbissenheit bringt mich kreativ nicht weiter. Der Kopf muss Raum zum Denken haben und frei sein von Druck und äußeren Einflüssen. Manchmal komme ich mit meinen Gedanken weiter, wenn ich ein paar Minuten die Augen schließe und meditiere. Oder zumindest ein einfaches Mantra („Lass. Los.“) im Kopf abspule. Hilft übrigens auch bei spontanen Wutausbrüchen 😀
5. Von nichts kommt nicht nichts.
Es gibt Tage, da geht beim Yoga überhaupt nichts. Der Kopf will nicht ruhig werden, die Muskeln schwächeln und an so etwas wie Balancegefühl ist nicht zu denken. Und es gibt auch Tage, die frei sind von jeglicher Kreativität. In beiden Fällen kann man einfach nichts tun und das ist dann genau das, was ich mache. Sonderfall ist natürlich eine richtig heiße Deadline, da hole ich mir dann kreative Hilfe.
Im Hinduismus ist gibt es mit Sarasvati (सरस्वती) übrigens eine eigene Göttin für Kreativität, Weisheit und Künste (siehe Titelbild). In diesem Sinne: Namaste und viel Spaß beim kreativen Üben, ich bin dann mal am Strand.